Drohender Wegfall von Arbeitsplätzen für junge Leute bei den Dornbirner Jugendwerkstätten

Steigende Arbeitslosenzahlen für den Bezirk Dornbirn, Stand 01.11.2004Imgesamten Bezirk sind 2.310 Menschen offiziell als arbeitslos gemeldet,das sind um 463 oder 25,1 % mehr als zur selben Zeit im Vorjahr!1.228 Arbeitslose kommen allein aus der Stadt Dornbirn. Erschreckend hohe Arbeitslosigkeit unter jungen MenschenVon den 2.310 Arbeitslosen im Bezirk sind 469 unter 25 Jahre alt!Allein in der…

Steigende Arbeitslosenzahlen für den Bezirk Dornbirn, Stand 01.11.2004
Imgesamten Bezirk sind 2.310 Menschen offiziell als arbeitslos gemeldet,das sind um 463 oder 25,1 % mehr als zur selben Zeit im Vorjahr!
1.228 Arbeitslose kommen allein aus der Stadt Dornbirn.

Erschreckend hohe Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen
Von den 2.310 Arbeitslosen im Bezirk sind 469 unter 25 Jahre alt!
Allein in der Stadt Dornbirn sind 263 Arbeitslose unter 25 Jahren.


Vorzeigemodell Dornbirner Jugendwerkstätten – Jeder zweite junge Mensch wird in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt!

Die Dornbirner Jugendwerkstätten sind längst als Arbeits- undBildungsprojekt für langzeitarbeitslose Jugendliche österreichweit zu einem Vorzeigemodell geworden. Hier werden arbeitslose junge Menschen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, die mindestens drei Monate beim AMS gemeldet sind und oft Bildungsdefizite aufweisen oder auch schwierige Sozialisationsbedingungen haben, in vielfältigen Tätigkeiten beschäftigt (Montage von Schubladenführungen oder Kleinkolben, einfacheKontrollarbeiten, Zuschneiden von Putzlappen, Reinigung derMüllsammelstellen, Reinigung des Achdammes, Zuschneiden von Bäumen undHecken, …). Die Jugendlichen lernen nicht nur einfache handwerklicheTätigkeiten und erhalten die Möglichkeit sich zu stabilisieren, sondern sie werden darüber hinaus durch geschulte Fachleute weitergebildet und in der Weitervermittlung unterstützt.
Die Jugendwerkstätten bieten zeitlich befristete Arbeitsplätze, die durchschnittliche Verweildauer beträgt etwa 4-6 Monate. 2004 werden es rund 60 Jugendliche sein.
Ziel ist es, die jungen Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln.
Besonders stolz können die Jugendwerkstätten auf die einmalig hoheVermittlungsquote sein, denn rund die Hälfte wird nachhaltig in den 1.Arbeitsmarkt vermittelt. Bei ähnlichen Projekten sind es österreichweitn ur 30%.
Finanziert werden die Jugendwerkstätten ausEigenleistungen (Erlös der Arbeiten) und Förderungen von AMSVorarlberg, Land und Stadt. Das Projekt nennt sich GBP (GemeinnützigesBildungsprojekt).
180 unterschiedliche Auftraggeber, vom kleinen privaten Haushalt über öffentliche Institutionen wie die Stadt Dornbirn bis hin zu bekannten Wirtschaftsbetrieben liefern die Arbeit für dieJugendlichen.


Drohender Wegfall von 34 zusätzlichen Arbeitsstellen fürJugendliche in Dornbirn, denn das Jugendbeschäftigungsprogramm „Job for youth“ wackelt für 2005

Seit 2003 gibt es einSonderprogramm gegen Jugendarbeitslosigkeit, 2004 „Job for youth“genannt. Im Rahmen von „Job for youth“ – finanziert von AMS und Land -konnten 2004 in den Dornbirner Jugendwerkstätten zu den rund 60Jugendlichen, die dort ohnehin beschäftigt sind (GBP = GemeinnützigesBeschäftigungsprojekt), zusätzlich 34 Jugendliche beschäftigt werden.
Trotzsteigender Arbeitslosigkeit steht dem AMS Vorarlberg(Arbeitsmarktservice) 2005 nicht mehr Geld zur Verfügung als heuer.Denn die Erhöhung um nur 1,5 % auf € 20,5 Mio bedeutet nur dasAbfangen der Inflation, Vorarlberg hat aber nächstes Jahr 15% mehrArbeitslose! Das heißt, Arbeitssuchende fallen dem Sparstift zu Opfer.

Erhält das AMS aber keine Aufstockung seiner Mittel, können nächstesJahr in den Jugendwerkstätten zu den rund 60 Jugendlichen nicht mehr wie bisher zusätzlich mehr als 30 weitere Jugendliche beschäftigt und weitergebildet werden. Und dies obwohl die Arbeitslosigkeit steigt und in Dornbirn die Nachfrage nach den Jugendwerkstätten so groß ist, dass sogar noch mehr Jugendliche als bisher beschäftigt werden könnten.


Kritik an Minister Bartenstein und der Bundesregierung

Für die notwendige Aufstockung der AMS-Gelder ist Minister Bartenstein zuständig. Vor den Nationalratswahlen hat Bartenstein einSonderprogramm zur Jugendbeschäftigung gestartet (2004 „Job for youth“genannt), das durchaus erfolgreich war, auch in Dornbirn. EinJugendbeschäftigungsprogramm brauchen wir aber auch nach denNationalratswahlen.


Forderung der Dornbirner SPÖ

  1. BürgermeisterRümmele soll umgehend beim Landeshauptmann intervenieren, dass dieser beim Bund (Bartenstein) die notwendigen Mittel zur Fortführung von „Job for youth“ einfordert.
  2. Die Stadt Dornbirn soll mehr Aufträge an die Jugendwerkstätten erteilen als bisher. Dann können mehr jungeMenschen beschäftigt werden.

Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit muss oberste Priorität haben
Wer in seiner Jugendzeit nie gelernt hat, regelmäßig einer Arbeit nachzugehen, der wird sich später nur mehr sehr schwer in einArbeitsleben integrieren lassen. Wer bereits als junger Mensch keineChance auf Arbeit erhält, der wird nicht sehr an unsere Demokratieglauben, der wird anfällig gegen politischen Extremismus (siehe imOsten Deutschlands). Wer sich selbst unsicher, schwach und bedroht fühlt, der neigt eher dazu, andere auszugrenzen.

Mag. Gebhard Greber
Vorsitzender der Dornbirner SPÖ