Dornbirn ist seit rund 140 Jahren eine Stadt der Arbeitszuwanderung. Tausende Menschen haben in unserer Stadt eine neue Heimat gefunden und sich gut integriert.
Zuwanderung bedeutet immer Chancen für eine Gesellschaft, sie kann aber auch Probleme mit sich bringen, wenn die Integration nicht funktioniert. Und dass es heute Probleme gibt, ist nicht zu übersehen.
Die wichtigste Voraussetzung für die Integration ist die Beherrschung der deutschen Sprache. Aber gerade die mangelnden Deutschkenntnisse eines Teils der türkischen Migranten sind ein großes Problem. Ein Teil der türkischen Migranten bemüht sich um die Sprache, ein Teil aber leider nicht.
Etwa ein Drittel der Dornbirner Kinder hat im Kindergarten Probleme mit Deutsch. Es sind hauptsächlich Migranten-Kinder, aber zunehmend haben auch Kinder mit deutscher Muttersprache Sprachprobleme (Wortschatz, Satzbau).
Es ist nicht zu akzeptieren, dass beim Eintritt in die Volksschule Deutschkenntnisse nur mangelhaft vorhanden sind. Denn dies vermindert die Chancen der Migrantenkinder und beeinträchtigt die Schulleistungen einheimischer Kinder.
In vielen Kindergartengruppen und Volksschulklassen Dornbirns haben zwischen einem Drittel und der Hälfte aller Kinder nicht Deutsch als Muttersprache. Wenn Dornbirn als Wirtschaftsstandort auch in den nächsten Jahrzehnten erfolgreich sein will und wir unseren Lebensstandard halten wollen, dann müssen wir alle Kinder, auch die Migrantenkinder, bestmöglich ausbilden.
Im Sinne von „Fördern und Fordern“ hat die Stadt verstärkt Angebote zu schaffen, andererseits ist aber von den Zugewanderten zu fordern, sich aktiv um die deutsche Sprache zu bemühen.
Gebhard Greber und Werner Posch setzen sich daher für folgende konkrete Maßnahmen ein:
1. Mehr Eigenverantwortung der Migrantenvereine:
Diese müssen bei ihren Mitgliedern ein Bewusstsein für die Notwendigkeit guter Deutschkenntnisse schaffen.
2. Früher Kindergartenbesuch:
Je früher Kinder nichtdeutscher Muttersprache den Kindergarten besuchen, desto besser lernen sie Deutsch.
3. Ausweitung des Deutschunterrichts im Kindergarten:
Jedes Kind mit Sprachproblemen, ob einheimisch oder zugewandert, soll im Kindergarten nicht nur 30 Minuten wöchentlich wie bisher, sondern in ausreichender Form Deutschunterricht erhalten.
4. Verpflichtende Sprachklassen:
Zur Volksschulreife müssen in Zukunft ausreichende Deutschkenntnisse gehören. Wer diese nicht hat, muss vor der Volksschule eine Sprachklasse besuchen.
Dies umzusetzen, ist rechtlich möglich.
Wer fördert, darf auch fordern!
Stadtrat Gebhard Greber
Stadtrat Werner Posch
17.2.2010